Block, Haus, Turm, Gerüst, Rahmen

Anlässlich seines 80. Geburtstags widmete das MAK dem bedeutenden österreichischen Keramiker Franz Josef Altenburg (* 15. März 1941, Bad Ischl) eine Ausstellung im MAK Forum. 

Im Sommer wird Franz Josef Altenburg das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Foto: Paul Maritsch

Von Altenburg selbst ausgewählte Objekte aus seinem Besitz sowie von privaten Sammlern gaben in der Schau einen Überblick über sein 60-jähriges Schaffen. Dazu zählen die Werkgruppen Blöcke, Häuser, Kulissen, Türme, Gerüste und Rahmen. Filmdokumente zur Arbeit des Keramikkünstlers rundeten die Präsentation ab.

Blick in Altenburgs Atelier in Breitenschützing, wo er seit 1976 als freischaffender
Keramikkünstler tätig ist. Foto: Paul Sebesta

Franz Josef Altenburgs Œuvre steht in der großen Tradition der Wiener Keramik der Moderne. Seine einzigartige Formensprache entwickelte er während seiner Ausbildung an der Grazer Kunstgewerbeschule bei Hans Adametz, seiner Arbeit mit Gudrun Wittke-Baudisch für die Hallstätter Keramik und seiner anschließenden freischaffenden Tätigkeit im Atelier der Gmundner Keramik vor dem Hintergrund neuer Ansätze von Pionieren wie Kurt Ohnsorg. 

Die Skulpturen von Franz Josef Altenburg sind von Gefäßformen und architektonischen Elementen in reduzierten Konstruktionen geprägt.

Altenburgs fundierte handwerkliche Ausbildung bis zum Erwerb des Meistertitels im Hafner- und Töpfer-Gewerbe legte gleichzeitig den Grundstein für die Arbeit in seinem eigenen Atelier in Breitenschützing/OÖ, wo er seit 1976 als freischaffender Keramikkünstler tätig ist. In konsequenter Auseinandersetzung mit dem Material Ton sind die Skulpturen von Franz Josef Altenburg von Gefäßformen und architektonischen Elementen, von mehr oder weniger regelmäßigen, reduzierten Konstruktionen geprägt. Als künstlerische Wegbegleiter führt Altenburg gerne Minimalisten wie Donald Judd, aber auch seinen einstigen Ateliergenossen in der Gmundner Keramik, Anton Raidel, an.

Die einzigartige Formensprache von Altenburgs Œuvre steht in der großen Tradition der Wiener Keramik der Moderne.

Durch sein jahrzehntelanges Engagement für die Keramiksymposien in Stoob und Gmunden übte er auch prägenden Einfluss auf ganze Generationen junger Keramiker und Keramikerinnen in Österreich aus, die ihn heute als wichtigen Bezugspunkt bei der Entwicklung ihrer diversen Ansätze im Keramischen nennen. Im Anschluss an die Ausstellung entstehen in einer Kooperation des MAK und der OÖ. Landes-Kultur GmbH ein umfangreicher Katalog sowie eine weitere Ausstellung in den Stallungen der Kaiservilla in Bad Ischl (21. Juli − 22. August 2021). Im Rahmen dieser Ausstellung wird dem Künstler das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

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