Ausblick 2024: Gmunden im keramischen Rampenlicht

Unter dem Titel „City of Ceramics“ soll Gmunden seinen Ruf als Keramikstadt auf zeitgenössischer Ebene zelebrieren und das mit internationaler Strahlkraft. Geboren als ein Kernprojekt der „Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024“ wächst „City of Ceramics“ bereits über sich selbst hinaus. Es vereinen sich Projekte zwischen Kunst und Handwerk, Theorie und Praxis, Inspiration und Innovation. Nachhaltig entsteht ein österreichisches Kompetenzzentrum für Keramik mit internationaler Relevanz – vom Salzkammergut aus!

Mit einem breiten Angebot wird Gmunden zum Zentrum für bereits etablierte und zukünftige Keramikexpert:innen, sowie für Keramikbegeisterte aus dem In- und Ausland, Studierende und Künstler:innen. Alle geplanten Initiativen zielen auf das Wecken von Interessen und das Einbeziehen von Bewohner:innen des Salzkammerguts wie auch von Gästen aus aller Welt ab. Ein klares Bekenntnis der Stadt Gmunden zur Keramik – in Historie und Zukunft! 

INTERNATIONALE AUSSTELLUNGEN

Das absolute Highlight der Kulturhauptstadt 2024 werden im Bereich Keramik drei große „International Ceramics Exhibitions“ sein. Drei Ausstellungen, kuratiert von der renommierten Keramikexpertin Leonie Mir (D/GB) zu folgenden Themen:

Die internationale Ausstellung „All about the Vessel“ zeigt die Entwicklung vom Gebrauchsgegenstand zur Skulptur. (Foto: Magdalene Odundo)

„All about the Vessel“ (12. April bis 26. Mai 2024): Von modernen Meistern wie Ohr oder Picasso bis hin zu zeitgenössischen Künstler:innen, zeigt die Entwicklung vom Gebrauchsgegenstand zu einer rein skulpturalen Form, die nur noch Ähnlichkeit mit einem Gefäß erkennen lässt. 

Die internationale Ausstellung „Female Goddesses“ präsentiert afrikanische, afrikanisch/amerikanische, amerikanische, asiatische und europäische Künstler:innen, die mit dem Mythos der weiblichen Form arbeiten.(Foto: Simone Yvette Leigh)

„Female Goddesses“ (14. Juni bis 25. August 2024): Afrikanische, afrikanisch/amerikanische, amerikanische, asiatische, europäische Künstler:innen, die mit dem Mythos der weiblichen Form arbeiten.

In der Ausstellung „Clayvolution“ werden Werke zeitgenössischer Künstler:innen gezeigt. 
(Foto: Lynda Benglis)

„Clayvolution“ (20. September bis 3. November 2024): Zeitgenössische Künstler:innen, die durch Innovation, provokante und radikale Ansätze die Grenzen des Materials – Ton – ausdehnen.

INTERDISZIPLINÄRE PROJEKTE

In einem weiteren Projekt schaffen kuratierte Künstler:innen-Kooperationen und Zusammenstellungen aus unterschiedlichen Disziplinen, wie Design, Literatur, Malerei und vielen weiteren, jeweils Synergien mit Keramik. Es entstehen Interventionen im öffentlichen Raum, die sowohl einen physischen wie auch konzeptuellen Bogen durch die Stadt spannen. 

KERAMIKKONFERENZ „KERAMIK ZWISCHEN ZEIT UND RAUM“

Die „Ceramics Conferences“, in Kooperation mit der Keramikabteilung der Kunstuniversität Linz, werden einen breiten Theoriekontext und Gedankenaustausch mit internationalen Partner:innen bieten. „The Art of culinary ceramics“ krönt die Abschlussveranstaltung.

Und auch der „City of Ceramics Award“ wird im Rahmen der Conferences zukünftig alle drei Jahre verliehen. Und zwar jeweils für die Kategorien Nachwuchskünstler:innen, Innovation, Lebenswerk, sowie ein Jurypreis. Außerdem wurde das „Keramiksymposium Gmunden“ seit den 1960er Jahren mit großem Erfolg veranstaltet. Ein Erbe, das in die Zukunft getragen und neu interpretiert wird.

PROJEKT SALZTOR

Das Projekt „Salztor“, initiiert vom lokalen Künstler:innenduo Fernando Roussado und Elisa Schmid, realisiert mit einem inter-
nationalen Team von Experten, ist zuerst ein besonders designter Salzbrennofen im Außenraum. Es werden Seminare, Töpferei- und Modellierworkshops für Bewohner:innen, sowie für Gäste der Kulturhauptstadtregion und Studierende angeboten  – in Kollaboration mit Künstler:innen, Keramikwerkstätten und  mit Universitäten. Vorschläge zur Beteiligung sind herzlich willkommen!

Das Projekt Salztor, ein Salzbrennofen für den Außenraum, wird selbst zur begehbaren Skulptur. (Grafik: Fernando Roussado & Elisa Schmid)

Die dabei entstehenden Stücke werden im Holzofen unter Beifügung von Bad Ischler Salz gebrannt, ein jeweils 48 Stunden langer gemeinsamer Prozess, der technische wie gesellschaftliche Komponenten stärkt und vielerlei Verbindungen schafft. Gestaltet von den gemeinsamen Brennvorgängen und vom verwendeten Salz entsteht, neben den keramischen Stücken, ein glasierter Ofeninnenraum, in dem die gemeinsamen Brennprozesse konserviert bleiben. Nach mehreren Brennvorgängen werden die Seitenwände des innen glasierten Brennofens als Skulptur, als begehbarer keramischer Raum erhalten. Ein partizipativ gestaltetes Wahrzeichen der gelebten Keramik in Gmunden!

Projektträger seitens Gmunden ist der „Verein zur Förderung europäischer Keramikkünstler“ und der der Verein „Kultur Gmunden 24dreißig“. 

BEWERBUNG ZUR UNESCO CREATIVE CITY

All diese Initiativen sind außerdem Schritte hin zu einem weiteren Ziel: Gmunden will UNESCO Creative City* werden! Die Geschichte der Stadt Gmunden geht seit jeher mit Keramik einher. Mit einer breiten Unterstützung bewirbt sich Gmunden um einen wegweisenden UNESCO-Status und die Aufnahme in das globale UNESCO Creative Cities Network. Damit wird Gmunden zu einer offiziellen Keramikstadt, die vielen keramischen Veranstaltungen, Initiativen, Projekten und Ausstellungen über das Jahr 2024 hinaus eine nachhaltige Zukunft sichert. Wie Limoges, Manises oder Jingdezhen, die diesen UNESCO-Status bereits erhalten haben, will sich die Stadt einem starken Netzwerk gleichgesinnter Keramikstädte anschließen, um das Bewusstsein zu schärfen, einen starken Austausch zu schaffen und ihre Kreativität und Fachwissen zu erweitern.

* Das UNESCO Creative Cities Network (UCCN) wurde 2004 gegründet, um die Zusammenarbeit mit und zwischen Städten zu fördern, die Kreativität als einen strategischen Faktor für nachhaltige Stadtentwicklung erkannt haben. Fast 300 Städte auf der ganzen Welt, die derzeit diesem Netzwerk angehören, arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin: Kreativität und Kultur-
wirtschaft in den Mittelpunkt der lokalen Entwicklungspläne zu stellen und die
aktive Zusammenarbeit auf internationaler Ebene zu fördern.

Nähere Informationen aller Keramikprojekte und Kulturinitiativen Gmundens, sowie weitere Informationen sind hier zu finden: www.gmunden24dreissig.com 

Kontakt: hello@gmunden24dreissig.com 

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