Mit Verlege-Know-how und den richtigen Argumenten in der Endkundenberatung sind große Kantenlängen buchstäblich eine Megachance. Denn die XXL-Formate lassen sich erfolgreich zur Positionierung gegen das fugenlose Bad oder Estrichböden nutzen.
Der Konkurrenzdruck im Bereich der Wand- und Bodenbelagsmaterialien hat sich in den vergangenen Jahren spürbar erhöht. Das zeigt sich deutlich an den Materialien – von der Tapete über verschiedenste Kunststoff-Komposit-Materialien bis zu Spachtelmassen, die im Zuge des Hypes ums „fugenlose Bad“ in diesen früher exklusiv der Keramik vorbehaltenen Anwendungsbereich vorgedrungen sind. Auf dem Boden konkurriert Keramik heute nicht nur mit Vinyl, Laminat und Holz, sondern auch mit Estrichböden – trotz aller medialen Aufmerksamkeit für das Thema ökologisch verträglich bzw. klimafreundlich Bauen.
Die folgenden fünf Argumente unterstützen bei der Bauherrenberatung für eine Wand- und Bodengestaltung mit XXL-Formaten:
1. Architektonisches Gestaltungspotenzial
Durch den geringen Fugenanteil erzielen XXL-Fliesen und Megaformate eine homogene Flächenwirkung an Wand und Boden, die optische Weite schafft und für eine klare, ruhige Atmosphäre im Raum sorgt.
Durch die Vielfalt des Fliesendesigns findet sich für jedes gewünschte Bad- oder Raumambiente das passende Fliesendekor – ob urbane Betonoptik, klassisch-mondäner Marmorlook oder opulentes Dschungelmotiv.
Im Bad sorgen Großformate für optische Großzügigkeit, ein wohnliches Flair – und einen ausgesprochen hohen Reinigungskomfort. Als „fast fugenfreie“, funktional überlegene Materialwahl lassen sich mit Megaformat-Fliesen fugenfreie Duschlösungen realisieren – die pflegeleichter und zugleich unempfindlicher sind als so gut wie alle anderen Materialien beziehungsweise Oberflächen.
2. Zeitlos hochwertige Bodengestaltung
Moderne Wohnkonzepte setzen auf offen gestaltete Grundrisse. Im Gegensatz zum früher gängigen „Bodenpatchwork“ entfalten solche Grundrisslösungen ihren optischen Reiz in erster Linie mit einer einheitlichen, durchgängigen Bodengestaltung. Dafür bietet sich großformatiges Feinsteinzeug an wie kein anderes Material – denn Keramik eignet sich funktional für den Einsatz in allen Wohnbereichen. Das Motto lautet: Nahtlos von der Haustüre bis auf die Terrasse. Ein Ansatz, der quasi nebenbei auch „barrierefrei“ ist.
3. Langlebigkeit und ökologische Verträglichkeit
Im Unterschied zu den meisten Konkurrenzbelägen hat sich Keramik über Jahrhunderte als dauerhaft haltbares Material bewährt.
Ob Feuchtigkeit, Bakterien oder Schimmelsporen: Mit ihrer dicht geschlossenen, robusten Oberfläche überdauern Groß- und Megaformate Jahrzehnte in ursprünglicher Schönheit – sie bekommen weder Flecken, noch Risse, noch bleicht die Oberfläche aus oder verkratzt. Am Ende ihrer Nutzungsdauer zählen Fliesen zu den ökologisch verträglichsten Materialien – und müssen nicht als Müll entsorgt werden, sondern können als sekundärer Baustoff weiterverwendet werden.
4. Reinigungskomfort und Renovierungsfreiheit
Die keramische Oberfläche ist von Haus besonders dicht und insofern reinigungsfreundlich. Bei Groß- und Megaformaten sorgt der geringe Fugenanteil für einen noch höheren Reinigungskomfort, der von kaum einen Material übertroffen wird.
5. Wertsteigernde Investition in die eigene Immobilie
Optisch und technisch perfekt mit Großformatfliesen gestaltete Wand- und Bodenflächen sorgen in einer Immobilie für ein Ambiente, das getrost ohne Renovierungsaufwand und Kosten eine oder sogar mehrere Generationen überdauern kann. Wer einmal investiert, spart also auf Dauer.
Mit transparenten Kosten Preisdiskussionen vermeiden
Zur angemessenen „Vermarktung“ von Großformaten ist es hilfreich, notwendige Zusatzarbeiten für die optisch und technisch perfekte Verlegung von vornherein transparent zu machen. Dazu zählen:
– 3-D-Aufmaß u. ausführliche Planung bereits zur Angebotserstellung
– Exakter Verlegeplan
Um das hochpreisige Material so „sparsam“ wie möglich einzusetzen, ist ein detaillierter Verlegeplan erforderlich, der die Zuschnitte und die Anordnung im Raum Millimeter-genau abbildet.
– Konfektionierung/Zuschnitt der Fliesen
Für die Bearbeitung und den Zuschnitt von Große- und Megarformaten ist nicht nur Know-How u. Fingerspitzengefühl, sondern auch Spezialwerkzeug erforderlich.
– Vorbereitung des Untergrunds
Groß- und erst recht Megaformate erfordern einen perfekt vorbereiteten, ebenen Untergrund. Der Fachverleger sollte bei Neubauvorhaben mit dem Bauherren klären, welcher Estrich im Einsatz ist und wie seine Beschaffenheit in punkto Ebenheit und Stabilität aussieht. Im Fall einer Sanierung stellt sich häufig die Frage, ob und wie direkt auf einem Altbelag verfliest werden kann.
– Verlegetechnik – mit höchster Präzision
Je größer die Kantenlänge einer Fliese, desto präziser muss der Verleger arbeiten, um eine perfekte Anordnung der Fliesen sowie ein exaktes Kanten- und Fugenbild zu schaffen. Für den Zuschnitt, Ausklinkungen und Bohrungen sind ebenso wie für den Transport spezielle Werkzeuge und ein gutes Materialgespür notwendig.
– Verlegematerial
Die Wahl des richtigen, sprich: zum Untergrund passenden Verlegemörtels ist umso wichtiger, je größer das Format ist. So benötigen Megaformatfliesen bedingt durch die hohe Auflagefläche und das Gewicht Fliesenkleber, die sowohl eine besonders gute Haftung bieten, zugleich aber auch flexibel sein müssen, um auftretende Materialausdehnungen oder Spannungen im Belag auszugleichen.
– Transport und Logistik
Von der Lagerung über die Anlieferung bis zum Handling von Fliesen mit Abmessungen von 1,20 x 2,60 Metern in verwinkelten Treppenhäusern oder Schlauchbädern: Selbst der Transport erfordert eine exakte Vorbereitung und Planung. Wenn es im Bereich der Sanierung wirklich eng zugeht, lohnt sich buchstäblich der Probelauf mit einem „Dummy“, zum Beispiel einer Holzplatte oder einem Latten-Rahmen in den geplanten Abmessungen.
