Wer ist eigentlich… Erich Moser?

Der Tiroler Landesinnungsmeister ist jedenfalls ein Mensch, der sein Privatleben strikt und konsequent von seinem Berufsleben trennt. Dementsprechend drehte sich unser Gespräch nicht um Lebenserinnerungen und Werdegang sondern um branchenrelevante Themen, die ihm unter den Nägeln brennen.

Hauptstoßrichtung seiner aktuellen Bemühungen ist es, die jüngste Gewerberechtsnovelle, welche wiederum Grundlage für die anstehende Änderung des Wirtschaftskammergesetzes ist, kritisch zu hinterfragen und zu Ende zu denken. Durch den Nationalratsbeschluss vom Oktober wurde eine vollkommen neue Finanzierungsstruktur für die Fachgruppen festgelegt. Während bisher pro angemeldeter Gewerbeberechtigung eine Grundumlage zu bezahlen war, ist jetzt der Mitgliedsbeitrag an die Zugehörigkeit zu einer Fachgruppe bzw. Innung geknüpft und fällt jedenfalls nur einmal an.  Dasselbe gilt auch für mehrfache Firmenstandorte.

Für die Innungen werden sich auf Grund dessen nach LIM Mosers Meinung empfindliche Budgetlöcher auftun, die zu schließen sind.

Intensive Gespräche

Moser: „Der Wegfall dieser Einnahmen erfordert meines Erachtens sofortige Gespräche mit allen Beteiligten und allen betroffenen Seiten, denn ich möchte die entsprechenden Mindereinnahmen keinesfalls durch Erhöhung der Grundumlage auf die Mitglieder meiner Landesinnung abwälzen. Das fände ich unfair, da ja seitens der Innung keine Mehrleistungen geboten werden, die eine Beitragserhöhung rechtfertigen würden.“

Umsichtig handeln

„Bei der jetzigen Situation bleiben die Mitgliedsbeiträge noch ein Jahr gleich, dann müssen auf verschiedenen Ebenen wohldurchdachte Einschnitte erfolgen. Dazu stehe ich derzeit mit Verbänden und Kammer in intensiven Gesprächen. Aufgrund der mir als Landesinnungsmeister auferlegten Sorgfaltspflicht will und muss ich den bestehenden kleinen Budgetspielraum der Innung bewahren. Wir können hier auch nicht einfach auf die gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagen der Innung zurückgreifen, da diese ja wieder aufgefüllt werden müssten.“

Historische Aspekte

Der Wirtschaftskammer schreibt LIM Moser in dieser Sache „keinen großen Mut“ zu: „Der Druck die finanzielle Basis der Innungen zu verringern geht jedenfalls nicht von den Mitgliedsbetrieben aus, sondern ist ausschließlich parteipolitisch motiviert. Man lässt sich hier von Kleinstparteien wie z.B. den NEOS vor sich hertreiben.“ Und Moser ist sich sicher: „Sollte sich die Wirtschaftskammer Österreich tatsächlich von dritter Seite und völlig ohne Druck der Mitglieder scheibchenweise wegreformieren lassen, wird es für das Handwerk trotzdem eine Berufsvertretung geben. Denn:  Innungen und Zünfte gibt es seit dem Mittelalter – nicht so die Wirtschaftskammer. Die Initiative der Reduzierung der Budgetmittel schadet jedenfalls dem Handwerk.“ Und nochmals betont Landesinnungsmeister Erich Moser: „Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge kommt für die Tiroler Landesinnung nur in Frage, wenn die Mitglieder mehr Leistungen brauchen und einfordern.“

Großes Engagement

Man merkt, wieviel Herzblut Erich Moser in diese Sache steckt und welch großes Anliegen ihm eine bedarfsgerechte, faire Regelung ist.  Jedenfalls ist er bereit, den „Stier bei den Hörnern“ zu packen und hofft dabei auf breite Unterstützung im Kollegenkreis. Den neuen Rhythmus der KOK Austria bezeichnet Moser als „mehr als unglücklich, da für die Hafner der jährliche Gesamtüberblick über die Neuheiten wegfällt und auch die persönlichen Gespräche mit den Herstellern fehlen werden. „Der neuen Veranstaltung ‚Keramiko‘
unter der Ägide des österreichischen Fliesen-
verbandes wünsche ich an dieser Stelle sehr viel Erfolg und freue mich auf das viel-
fältige Vortragsprogramm.“

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