Öfen mit kanalisierter, meist gebläseunterstützter Warmluft können eine sinnvolle Ergänzung zu einer konventionellen Zentralheizung sein. In Niedrigstenergiehäusern können sie sogar als Alleinheizung dienen.
Es ist naheliegend, einen Teil der Wärme, die ein Ofen liefert, auch anderen Räumen zur Verfügung zu stellen – schließlich wird die Wärme im Winter ja im ganzen Haus gebraucht. Bei handwerklich errichteten Öfen wird dies gelegentlich durch Luftkanäle mit (verschließbaren) Austrittsöffnungen in benachbarte Räume erreicht. Und natürlich erreicht man das auch mit wasserführenden Öfen. Die Marktübersicht betrachtet industrielle Ofenlösungen (Scheitholz- und Pelletöfen), die eine kanalisierte Warmluftverteilung ab Werk bieten, oft verstärkt durch eine Gebläseunterstützung, manchmal auch nur nach dem reinen Konvektionsprinzip.
Dass solche Ofenlösungen mit kanalisierter Luftführung in andere Räume bevorzugt von italienischen, österreichischen und süddeutschen Herstellern angeboten werden, lässt vermuten, dass dieser Ofentyp in südeuropäischen Regionen allgemein verbreiteter ist als im Norden. Die häufige Ausführung als Pelletkaminofen deutet ferner darauf hin, dass solche kompakten Öfen mit Luftkanälen oft in Gegenden zum Einsatz kommen, in denen nur kurze Winter mit gemäßigten Temperaturen üblich sind. Dort ermöglichen sie dann die komfortable und automatisierte Alleinbeheizung der meistgenutzten Räume im Haus.
Grundsätzlich ist das Prinzip auch für Niedrigstenergiehäuser und Passivhäuser attraktiv, um den geringen Restwärmebedarf im Winter (vollständig) zu decken. Hier ist dann allerdings darauf zu achten, dass der Wärmebedarf sich nach wie vor am Aufstellraum orientiert. Die heute üblichen offenen Wohnkonzepte kommen dem natürlich sehr entgegen. In älteren Bestands-immobilien kann mit solchen Öfen für Wärmekomfort in der Übergangszeit und eine Zuheizung im Winter gesorgt werden. Auch für Ferienimmobilien können solche Kaminöfen mit Warmluftverteilung sinnvoll sein. Geräte mit Fernbedienung über W-LAN lassen sich bedarfsgerecht rechtzeitig aus der Ferne starten, sodass man bei der Ankunft ein angenehm temperiertes Haus vorfindet.
Der österreichische Hersteller Rika hat ein Warmluftverteilsystem für mehrere Räume zu bieten. Rika Multiair transportiert die vom Ofen erwärmte Luft über Verbindungsrohre in bis zu zwei weitere Räume, die mit gebläseunterstützter Konvektionsluft erwärmt werden. Der Aufstellraum selbst wird wie bei jedem Kaminofen in erster Linie über die Strahlungswärme und natürliche Konvektion beheizt. Das Gebläse von Multiair arbeitet geräuscharm. Daher können die Kaminöfen mit dem Multiair-System uneingeschränkt in jedem Wohnbereich aufgestellt werden. Zwei Multiair-Modelle sind beispielsweise die Pelletöfen-Neuheit Connect Pellet und der Bestseller Domo, den es jetzt auch mit einem beleuchteten Backfach gibt.
Unterschiedliche Formen und Funktionen, Materialien und Oberflächen der einzelnen Ofen-Module ermöglichen beim Ofenmodell Connect Pellet eine ganzheitliche Wohnraumgestaltung, die das Feuer umso wirkungsvoller in den Mittelpunkt stellt. Kunden können den Pelletofen beliebig mit Anbauelement, Sitzbank, Kastenmodul oder Dekotüre gestalten, so erhalten sie eine optimal auf ihren Wohnraum angepasste individuelle Feuerstätte. Die Wahl zwischen zwei Pelletbehälter-Größen (34l und 58l) sowie einem oder zwei Multiair-Anschlüssen ergänzt die zahlreichen Vorteile der Rika Pellet-Heiztechnologie.
Multifuoco heißt das patentierte Warmluftsystem von Piazzetta. Seine Besonderheit ist, dass damit ausgestattete Öfen und Kamine die Umgebung gleichmäßig aufheizen, indem sie die Wärme von unten verteilt an den Raum abgeben.
Für die Messe „World of Fireplaces“ hatte Piazzetta etwas wirklich Revolutionäres mitgebracht – einen Hybrid-Ofen für die Verwendung von Scheitholz oder Pellets in einem Gerät. Was diese Anlage wirklich einzigartig macht, ist, dass der E228 H Infinity mit seiner Keramik-Verkleidung wie ein „richtiger“ Kachelofen im modernen Gewand daherkommt und ebenso über eine beheizte Speicher-Rückwand und -Sitzbank verfügt. In dieser ist auch der XXL-Pellet-Vorratsbehälter mit integriert, der bis zu 30 Stunden autonomes Heizen ermöglicht. Die Ofenanlage wärmt einerseits durch Strahlung, die durch das brandneue MultiHeatReleaseSystem und das Wärmespeichersystem HeatStorageSystem deutlich verbessert werden kann oder optional durch ein Warmluftgebläse, das überdies kanalisierbar weitere Räume mit beheizen kann. Eine automatische Feuerraumreinigung und Aschesauger vereinfachen die routinemäßige Wartung. Im Pelletbetrieb erfolgen Zündung, Abschaltung, Programmierung und Verwaltung über die LCD-Fernbedienung mit Multicomfort- und MulticomfortPlus-Funktion zur Steuerung der Raumtemperatur oder aus der Ferne über die MyPiazetta App.
Ein weiteres Modell mit Multifuoco-System ist der Scheitholzofen Bonny. Das Design mit seinen weichen Formen und sanften Farben verleiht dem Ofen seinen besonderen Vintage-Charme. Die Keramik-Verkleidung ist mit großformatigen Elementen ausgeführt. Erhältlich in den beliebten Pastellfarben Tè Verde, Cipria, Bianco, Crema, Anice und Moka. Die Wärmeabgabe erfolgt durch Strahlung und durch natürliche Konvektion, wahlweise auch in Verbindung mit dem Multifuoco System Plus. Das Multifuoco System Plus, eine technische Weiterentwicklung von Multifuoco, ermöglicht die Warmluftverteilung im ganzen Haus. In der Plus-Version ist die Steuerung der Warmluftverteilung ständig von einem elektronischen Modul gesteuert, das mit der innovativen Fernbedienung kommuniziert.
