In der neuen Präsidentensuite im Wiener Traditionshotel Sacher wurde ein historischer Kachelofen in Anwesenheit zahlreicher Branchen-Vertreter feierlich durch Dompfarrer Toni Faber eingesegnet.
Angenehme Strahlungswärme ab sofort in der Bel Etage des berühmten Hotels Sacher: Feuer und Flamme waren Hoteldirektor Reiner Heilmann und zahlreiche Vertreter aus der Kachelofen-Branche, wie KOV-Präsident Wolfgang Kippes, KOV-Geschäftsführer Thomas Schiffert und Bundesinnungsmeister Wolfgang Ivancsics bei der offiziellen Einweihung des neuen Kachelofens in der neu gestalteten Präsidentensuite im Hotel Sacher Wien.
Feierliche Segnung
Initiiert wurde die Kachelofen-Weihe durch Hafnermeister Rudolf Gort aus Frastanz, der die Begrüßungsworte sprach. Nach einer Rede durch Bundesinnungsmeister Ivancsics, der das Traditionsbewusstsein der Hafnerbranche betonte, segnete Dompfarrer Toni Faber den Stilkachelofen. In seiner Predigt las Faber – passend zur Ofeneinweihung -eine Bibelstelle über einen Feuerofen aus dem Buch Daniel. Abschließend segnete der Dompfarrer den Kachelofen und die anwesenden Gäste, zu denen viele Landesinnungsmeister zählten.
Aufwändige Renovierung
Nach umfangreichem Umbau der Bel Etage verfügt das Hotel Sacher Wien nun über sieben neue Suiten. Die Suiten des Traditionshotels sind der Welt der Oper gewidmet. „Die Namen unserer neuen Suiten sind eine Reverenz an die Opernwelt und ihre Künstler, die unsere Gäste und uns Tag für Tag begeistern“, sagt Alexandra Winkler aus der Sacher-Familie. Deshalb heißt die schusssichere Präsidentensuite nun auch „Philharmoniker Suite“. Für rund 7000 Euro pro Nacht gibt es für die Gäste höchste Standards in Komfort und Ausstattung.
Historischer Kachelofen…
Bei der Neugestaltung wurde wertvolles historisches Interieur wiederentdeckt und aufwändig restauriert. So wurden in der nunmehrigen Philharmoniker Suite ein historischer Tafelparkettboden und eine Stuckdecke aus der Entstehungszeit des Gebäudes um 1876 wiederentdeckt. Zum aufwändigst restaurierten Sacher-Interieur zählt auch der eingeweihte Stil-Kachelofen, wie er in vielen Schlössern (Schönbrunn oder Belvedere) zu finden ist.
… in Überschlagstechnik
Besagter Kachelofen wurde 1920 in der Firma E. Fessler (ehemaliger k.u.k. Hoflieferant) in sogenannter Überschlagstechnik gefertigt. Bei der Überschlagstechnik ist der Ofen auf einer großen rotierenden Drehscheibe, die mit einem mittig sitzenden, tragenden Balken, der zwischen Boden und Decke montiert ist, gefertigt. Die Tonblätter werden auf ein zuvor der Form des Ofens entsprechendes Tonstützengerüst aufgeschlagen. Danach erfolgt das händische Aufgarnieren und Modellieren sämtlicher Verzierungen. Anschließend wird der Ofen im lederharten Zustand in einzelne Kacheln geschnitten und für den Rohbrand langsam getrocknet. Danach erfolgt ein zweiter Glasurbrand. Das besondere an überschlagenen Kacheln ist, dass keine Ersatzkacheln gefertigt werden können und jede einzelne Kachel gelingen muss.