Förderungen für den Kachelofen – Update 2018

Im Sommer 2018 hat der Österreichische Kachelofenverband zum zweiten Mal eine umfangreiche Recherche zu Förderung für den Kachelofen in den neun Bundesländern sowie in den 2.100 Gemeinden Österreichs durchgeführt. 

Die öffentliche Hand ist weiter bereit Gelder für erneuerbare Technologien kulant auszuschütten. Die Recherche ergab, dass 15 Gemeinden mehr als vor einem Jahr einen Beitrag für den Kachelofen leisten.

Landesförderungen 

Aktuell gibt es, mit Ausnahme der Steiermark, in allen Bundesländern Landesförderungen für Kachelöfen. Mit einer Direktförderung bis zu 3.500 € ist Vorarlberg (wie auch im Jahr 2017) weiterhin Spitzenreiter bei der Höhe der Unterstützung. Aber auch die Bedingungen zum Erhalt der Förderung in Vorarlberg sind anspruchsvoll (siehe Tabelle). Beim Ausstieg von fossilen Energieträgern bei einer alten Zentralheizung winkt im Ländle ein zusätzlicher Förderbonus von bis zu 2.500 €, mit der sich die Landesförderung auf bis zu 6.000 € erhöhen kann.

In Niederösterreich beträgt die Höhe der Förderung für den Kachelofen auch 6.000 €. Jedoch handelt es sich hierbei um keine Direktförderung, sondern es wird im Rahmen der Wohnbauförderung ein Darlehen mit einer Laufzeit von 27,5 Jahren mit nur 1 % verzinst. Zusätzlich ist die Errichtung einer Solar- oder Photovoltaik-Anlage verpflichtend, welche jedoch den Darlehensbetrag um weitere 6.000 € erhöht und somit auf 12.000 € verdoppelt. Eine weitere aktuelle Fördermöglichkeit in Niederösterreich ist der NÖ Handwerkerbonus 2018. Dabei können bei einer Ofen- und/oder Abgasanlagen-Sanierung durch einen (niederösterreichischen) Betrieb 20 % der Kosten für Arbeitsleistung und Anfahrt, höchstens jedoch 600 € pro Förderobjekt, an den Endkunden rückvergütet werden.

Auch in Kärnten, Tirol und Wien wird der Kachelofen im Rahmen der Wohnbauförderung unterstützt. In Kärnten beträgt die Förderung bis zu 2.200 € und es kann zwischen einer Direktförderung oder einem Darlehen gewählt werden. In Tirol werden bis zu 25 % der Kosten über ein Darlehen gefördert und auch in Wien wird, im Zuge einer umfassenden Sanierung, das Darlehen der Wohnbauförderung um bis zu 3.600 € erhöht (Details in der Tabelle).

In Burgenland (bis zu 1.300 €), Oberösterreich (bis zu 1.700 €) und Salzburg (bis zu 2.600 €) gibt es bedeutende Direktförderungen als nicht rückzahlbarer Zuschuss. Auch in diesen Bundesländern ist die Förderung an zusätzliche Bedingungen geknüpft. In der folgenden Tabelle sind die aktuellen Landesförderungen inklusive der wichtigsten Förderbedingungen zusammengefasst.

Förderungen in jeder 8. Gemeinde

Das Ergebnis auf kleinster politischer Ebene zeigt, dass in 258 österreichischen Gemeinden Kachelöfen gefördert werden – das sind 12,3 % oder fast jede 8. Gemeinde in Österreich. Dabei gibt es jedoch starke regionale Unterschiede. Besonders viele Gemeindeförderungen gibt es in Vorarlberg, wo in fast 40 % der Gemeinden Kachelöfen bzw. Kachelofenganzhausheizungen gefördert werden, sowie in Salzburg, wo es in fast 30 % der Gemeinden einen finanziellen Zuschuss gibt. Auch in der Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich gibt es eine bedeutende Anzahl von Gemeinden mit Unterstützung. In den anderen Bundesländern ist die Summe der fördernden Gemeinden eher gering.

Die Förderhöhe in den Gemeinden ist von niedrigen dreistelligen Beträgen bis hin zu 2.000 € in ganz Österreich breit gestreut. Die Art der Förderung ist in fast allen Fällen ein nicht rückzahlbarer Zuschuss. Die Top 3 bei der Höhe der Förderung sind die Gemeinden Höchst in Vorarlberg und Albersdorf-Prebuch in der Steiermark mit bis zu 2.000 €, gefolgt von Michelhausen in Niederösterreich mit bis zu 1.500 €. Zu beachten sind die Förderbedingungen der Gemeinden und in vielen Fällen auch die Förderbedingungen des jeweiligen Bundeslandes, mit denen die finanziellen Zuschüsse der Gemeinde oftmals verknüpft sind.

Auf der Homepage des Kachelofenverbandes sind die Gemeindeförderungen im Bereich „Hafnerservice“ unter „Förderungen“ nach Bundesland gegliedert aufgelistet. Das Bild zeigt als Beispiel den Ausschnitt für die fördernden Gemeinden in Tirol.

Ist Ihre Gemeinde noch nicht dabei?

In vielen Gemeinden werden zwar Biomasseheizungen gefördert, jedoch nur Pelletheizungen oder Scheitholzheizungen als Kessel. Im Zuge der KOV-Recherche zu den Gemeindeförderungen wurden eine Vielzahl von Telefonaten mit zuständigen Personen für Förderungen geführt. Oft sind diesen Personen die Vorteile des Kachelofens – auch für die Gemeinde selbst – gar nicht bewusst, zum Beispiel:

1. Der Kachelofen trägt das österreichische Umweltzeichen – er verbrennt sauber und ist nachhaltig.

2. Der Kachelofen bietet die höchste regionale Wertschöpfung aller Heizungen (Quelle: http://www.biomasseverband.at/presse/presseaussendungen/pressematerialien-2015/studie-mehr-regionale-wertschoepfung-dank-biomasse/; abgerufen am 23.08.2018).

3. Der Kachelofen bietet Sicherheit und Unabhängigkeit in Krisensituationen.

Wir laden Sie ein, in Ihrer Gemeinde bei den Verantwortlichen diese Vorteile bekannt zu machen und vielleicht können wir Ihre Gemeinde auch bald in der Liste ergänzen.

Autor: Für Fragen und Rückmeldungen steht Ihnen DI Johannes Mantler (01 2565 885 – 13 oder mantler@kachelofenverband.at) gerne zu Verfügung. Aufgrund der umfangreichen Datenlage und der oftmaligen Kurzlebigkeit der Förderungen erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Aktualität der Angaben in diesem Artikel.

 

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