Keramische Rundschau präsentiert:

Feuer & Flamme

Alles rund ums Heizen mit Kachelofen und Kamin

No Schornstein? No Problem!

Am besten plant man allerdings den oder die notwendigen Schornsteinzüge gleich beim Neubau seines Hauses mit ein. Leider werden hier manchmal die falschen Weichen gestellt, indem man zunächst darauf verzichtet. Zum Glück ist die Lage nicht ausweglos, wenn man sich nach Jahren neu entscheidet, denn es gibt verschiedene Nachrüstlösungen.

Zwei Gründe haben Neubaufamilien in den vergangenen Jahren manchmal dazu bewogen, ihr Haus ohne Schornstein zu planen. Der eine sind neue Zentralheizsysteme wie Fernwärme, Wärmepumpe oder eine Gas-Brennwerttherme auf dem Dachboden, die alle keinen regulären Schornstein mehr benötigen. Der zweite Grund sind die Kosten. Wer heute neu baut, muss oft mit jedem Cent rechnen. Da wird der Traum vom Kamin oder Kachelofen schnell in die Abteilung „unfinanzierbarer Luxus“ verbannt – inklusive des dazu benötigten Schornsteins. Dass so eine Feuerstelle im Haus nicht nur gemütliche Wärme spendet, sondern auch zur Heizkostensenkung und Energieunabhängigkeit beitragen kann, wird zunächst oft unterschätzt. Wer sich schon beim Hausbau für einen Schornstein entscheidet, sollte gleich ein mehrzügiges System in Betracht ziehen, an dem zum Beispiel eine Gasheizung und ein Kaminofen gleichzeitig betrieben werden können und gegebenenfalls auch noch ein Installationskanal zum Beispiel für Rohrleitungen einer Solarthermie-Anlage zur Verfügung steht. Verschiedene Hersteller bieten für Nachrüstungen rationelle und saubere Fertig(teil-)lösungen an.

Schornstein nachrüsten

Auch für Spätentschlossene hat die Industrie zum Glück Nachrüstlösungen entwickelt, die sich mehr oder weniger einfach an vorhandene Gebäude applizieren lassen. Zu den bekanntesten (und preisgünstigsten) zählen die außen montierbaren Edelstahlschornsteine. Die Kosten für eine solche Ausführung mit 10 Meter Länge und 150 Millimeter Innendurchmesser beginnen inklusive Zubehör und Montage bei zirka 3.000 Euro. Diese Variante ist auch deshalb so beliebt, weil sie in ungefähr einem Tag erledigt ist und weniger Schmutz im Haus verursacht als die ebenfalls mögliche, aber baulich wesentlich aufwändigere Nachrüstung eines Innenschornsteins. Manche Bauherren wollen sich allerdings mit der Optik eines Außenschornsteins nicht anfreunden. Sie nehmen Unannehmlichkeiten wie das Aufstemmen von Zwischendecken und Dacharbeiten für die Installation eines Element-Innenschornsteins in Kauf. Relativ einfach ist dann das Einsetzen der Formteile (Mantel aus Promat, Leichtbeton oder Ziegel) mit integriertem Rauchrohr, die entweder im Haus zusammengefügt, oder gleich als komplett vormontierte Einheit mit einem Kran eingesetzt werden. Für die Nachrüstung eines dreischaligen Innenschornsteins mit Leichtbeton-Mantel und mineralwollisoliertem 150 mm-Schamotterohr werden bei 10 Meter Länge zirka 4.000 Euro fällig. Die eigentliche Montage vor Ort ist meist in zwei Tagen erledigt. Eine erforderliche Schornsteinkopfverkleidung und eventuelle Zimmermanns- und Malerarbeiten sind hier noch nicht berücksichtigt.

Dicht schließende Ofentür wichtig

Außen- wie Innenschornsteine werden oft als so genannte Luft-Abgas-Systeme angeboten, bei denen die Zuluft-Zuführung zur Feuerstätte über den Ringspalt zum Abgas-Innenrohr erfolgt. Aus technischer Sicht ist eine Zuluftzuführung durch den Keller oder die Bodensohle allerdings vorzuziehen. Moderne Niedrigenergiegebäude mit kontrollierter Wohnraumlüftung erfordern besondere Vorkehrungen beim Einbau eines Holzofens, beispielsweise einen für raumluftunabhägigen Betrieb zugelassenen Ofen oder den Einbau eines so genannten „Differenzdruck-Controllers“, der sicherstellt, dass die Lüftungsanlage niemals Ofen-Abgase in den Raum zieht. Ihr Ofenbaubetrieb erklärt Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten.

Alte Züge reaktivieren

Unverhofft gut dran sind viele Altbaubesitzer, wenn es um die Nachrüstung eines Kaminofens geht. Häufig sind aus alten Zeiten mehrere üppig dimensionierte Schornsteinzüge vorhanden, von denen inzwischen meist nur noch einer für die Zentralheizung genutzt wird. In der Regel braucht hier lediglich ein Zugang zu einem freien Zug hergestellt zu werden. Manchmal ist das Einziehen eines Sanierungsrohrs erforderlich. Ihr Hafnermeister kann Sie hierzu kompetent beraten.

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