Bei der „CeramiCollektion“ handelt es sich um eine Kollektion, die im Laufe des letzten Jahres von der Ceramico GmbH entwickelt und produziert wurde. Sie soll die Renaissance der – in den letzten Jahrzehnten leider in Vergessenheit geratenen und ursprünglich österreich- und europa-weit bekannten – „Stoober Keramik“ einläuten.
Der aus hochwertigem Porzellan gefertigte Scherben bildet eine perfekte Leinwand für das Farbspiel aus naturbelassenem Porzellan, Kupfer und Türkis. Dabei entwickeln sich während der Brennvorgänge – mit einer kontrollierten und gewollten Prise Chaos – fantastische Unikate. Jedes Stück weist ein einzigartiges Muster auf, das den Betrachter dazu einlädt sich zu überlegen, was er in der Oberfläche dieser Kunstwerke erkennt: Den Schilfgürtel des Neusiedler Sees? Den strahlend blauen Himmel über dem Schloss Lackenbach? Die schuppenartig-goldige Struktur von weinliebenden Lehm- und Kalkböden? Oder die saftig-grünen Wälder des Südburgenlandes? In jedem Fall hält man mit der Ceramico Kollektion sein ganz persönliches, kostbares Stück burgenländischer Handwerkskunst in Händen: Ein „Kurzurlaub im Burgenland“ zum Genießen!
Die Wirkung des Geschirrs auf das Gericht
Die richtige Wahl des Geschirrs ist essentiell für die Wirkung einer Speise. Es gilt ein Geschirr auszuwählen, das nicht nur qualitativ hochwertig ist sondern auch optisch ansprechend. Das perfekte Mittelmaß zu finden, um das Auge des Betrachters einerseits nicht zu langweilen, der darauf servierten Speise jedoch auch nicht die Show zu stehlen, sondern sie perfekt in Szene zu setzen, ist eine Kunst für sich.
Bei der Auswahl von Form, Farbe und Oberflächenstruktur spielt diese feine Balance eine entscheidende Rolle, die darüber entscheidet, ob eine servierte Speise fad oder überladen wirkt bzw. im schlimmsten Fall sogar nur eine Nebenrolle spielt.
Keramik vereint – wie in vielen anderen Anwendungsgebieten – auch beim Geschirr die besten Eigenschaften aller anderen Werkstoffe, wie die Langlebigkeit und Hygieneeigenschaften von Metall oder die optische Vielfalt und Wandlungsfähigkeit von Kunststoff.
Keramik verfügt über das besondere, lebendig-warme Feeling, das sonst nur Holz zugesprochen wird und bietet die Möglichkeit zur genauen Bestimmung, wie viel Chaos bzw. Ordnung man in das Endergebnis einfließen lässt. Soll jeder Teller ein rustikales Unikat sein oder ist ein gleichmäßiges Ergebnis gewünscht?
Zeitlose Eleganz
Der aktuelle Trend verläuft nach wie vor in die naturverbundene, rustikale Richtung. Geometrie und Ordnung sind inzwischen ungleichmäßigen Formen und keramischem Purismus gewichen. Bei der Farbauswahl gehen die Entwicklungen zwar weg von der Einfärbigkeit hin zur Verwendung von zumindest zwei Farben, jedoch auf eine sehr ruhige Art und Weise. So weisen Teller unter anderem eine beigefarbene Grundglasur und einen in zwei Nuancen dünkler gestalteten Rand auf, Tassen eine anthrazitfarbene Außenseite und eine dunkelblaue Innenseite. Das Farbspektrum ist sehr weit gestreut, zeigt jedoch eindeutige Tendenzen. Naturnahe Töne wie Creme, Braun, Beige und Grau, Blau oder Grün sind sowohl gedeckt als auch in pastelliger Erscheinungsform sehr gefragt. Knallige Farben und starke Muster treten die letzten Jahre über stark in den Hintergrund. Ein erkennbarer Retro-Trend ist der Weg zurück zu floralen Mustern: Nicht überladen und prunkvoll wie das einstige Festtagsgeschirr der Großmutter, sondern dezent als edler Akzent gesetzt. So steigt – vermutlich aus nostalgischen Gründen – unter anderem wieder die Nachfrage nach authentischem Blumenmuster aus jener Zeit, in der Stoob eine ebenso bekannte wie beliebte Hochburg der Geschirrherstellung war. Bei der Oberflächenstruktur geht die klare Tendenz weg von sterilen hochglänzenden Glasuren hin zu matten und rauen Glasuren bzw. Teilglasur der Objekte.
Qualität für die Ewigkeit
Der Wunsch vieler Endkunden führt zumindest in optischer Hinsicht zurück zum Ursprung und dem authentischen Handwerk der Keramik, Qualität und schlichter Schönheit. Die Bereitschaft des Endkunden, den Wert auch zu bezahlen, hat sich allerdings nicht im gleichen Ausmaß mitentwickelt. Was ein handgetöpferter Teller aus Porzellan, den ein langjährig ausgebildeter und erfahrener Keramikmeister bis zu 12mal in der Hand hat bevor er fertig ist, wert ist und kosten muss, damit man davon leben kann, ist den meisten nicht bewusst. Somit führt die Suche nach Geschirr, das handgemacht aussieht, den Kunden zumeist dennoch ins Discount-Möbelhaus. Die gewünschte Qualität ist dort allerdings nur selten zu finden.
Die Art und Qualität des Herstellungsprozesses bestimmt über die grundlegende Resistenz und Langlebigkeit des Geschirrs. Abgeschlagene Kanten und Ecken zeugen von fehlender Temperatur im Brennvorgang. Wer sich ein qualitativ hochwertiges, handgefertigtes Geschirrset leistet, sollte darauf achten, es nicht zu oft im Geschirrspüler zu reinigen. Ein allzu häufiger Besuch im schonungslosen Haushaltshelfer kann zu einer vorzeitigen Ermattung der Glasur und Farbverlust führen. Bei echten Goldornamenten und Verzierungen kann schon ein einziger unbedachter Waschgang verheerende Auswirkungen haben. Gut gepflegt erfreut man sich ein Leben lang an gutem Geschirr. Nicht selten wurde und wird es sogar zum geliebten Erbstück.
Der Ceramico Campus
Die Landesfachschule für Fliese, Keramik und Ofenbau ist seit mehr als 60 Jahren die einzige Möglichkeit, die Berufe „KeramikerIn“, „Platten- und FliesenlegerIn“ und „HafnerIn“ auf dem schulischen Weg – also außerhalb einer Lehre – zu erlernen und ein Unikat in Österreichs Bildungslandschaft. Durch eine Neustrukturierung und -ausrichtung, die in Form eines innovativen Projektes des Landes Burgenland mit dem Österreichischen Fliesenverband im Jahr 2022 gestartet wurde, wurde die im Dornröschenschlaf versunkene Privatschule inhaltlich revitalisiert und modernisiert. Der inhaltlichen Erneuerung folgt auch eine bauliche Neugestaltung. Gemeinsam mit dem neuerrichteten und im Sommer 2023 bezugsfertigen Schülerheim bilden die bevorstehende Neuerrichtung des Hauptgebäudes und umfangreiche Sanierung und Erweiterung der Werkstätten den letzten Abschnitt hin zum neuen Ceramico Campus, der als Kompetenzzentrum europaweit seinesgleichen sucht. Neben dem Erhalt und der Aufwertung des Handwerks bilden Forschung und Entwicklung den zweiten Fokus des Zentrums. Insbesondere im Bereich Heizen und Warmwasseraufbereitung mit Kachelöfen, Energieeffizienz der Fliese und Raumklima werden zahlreiche Projekte gefördert und im Rahmen von Diplomarbeiten umgesetzt. Neben der vierjährigen Ausbildung bietet die berufsbildende mittlere Schule auch einen Aufbaulehrgang bzw. ein Kolleg für jene, die die Matura machen möchten bzw. die Matura bereits haben und ein Handwerk erlernen wollen. Ganz nach dem Motto „Man lernt nie aus!“ gibt es auch ein vielfältiges Angebot an Fach- und Erwachsenenbildungskursen. Von Fortbildungen für Fachkräfte im Bereich Fliese über Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung bis hin zu Freizeitangeboten und Workshops für Interessierte findet nahezu jeder etwas ansprechendes im Portfolio.